Duale Ausbildung: Analyse 2019

Die duale Ausbildung ist fester Bestandteil der ostbelgischen Wirtschaft, wenn es um die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte geht. Die technisch-berufliche Ausbildung hat goldenen Boden und steht einer akademischen Ausbildung in nichts nach. Das Handwerk bietet Sicherheit und langfristige Erfolgschancen. Bis zum 1. Oktober 2019 wurden in den ostbelgischen Ausbildungsbetrieben 240 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr (243) ist dies vor dem Hintergrund weiter sinkender Zahlen bei den Jahrgängen der 15-19-Jährigen eine erfreulich stabile Situation.

Ebenfalls positiv ist das rege Interesse der ostbelgischen Unternehmer jungen Menschen ihr „Know-how“ zu vermitteln. Nach wie vor ist die Ausbildungsbereitschaft der ostbelgischen Betriebe ungebrochen. So wurden zahlreiche neue Betriebe anerkannt und diese nahmen meist direkt einen Auszubildenden unter ihre „Fittiche“. Dennoch konnten 139 Lehrstellen nicht besetzt werden.

Image steigern und interessante Angebote schaffen

Um diesem Trend entgegenzuwirken möchte die duale Ausbildung in Ostbelgien zukünftig weiterhin verstärkt am Image der Lehre arbeiten und interessante neue Angebote schaffen. Jugendliche sollen frühzeitig und aktiv mit dem Thema Ausbildung in Handwerk und Dienstleistung in Berührung kommen. Aus diesem Grund organisiert das IAWM in Kooperation mit den Zentren für Aus- und Weiterbildung (ZAWM) 2020 zahlreiche Aktivitäten zur Berufsorientierung.

Hitliste der Ausbildungsberufe

 

Ausbildungsberuf Norden Süden Total
Platz Beruf 2018 2019 2018 2019 2018 2019
1 Gartengestalter 9 10 2 8 11 18
2 Maurer 7 7 4 9 11 16
2 Elektroinstallateur 10 15 5 1 15 16
4 Einzelhändler 7 8 9 6 16 14
5 Metallbauer 8 5 10 8 18 13
6 KFZ-Mechatroniker 6 7 6 5 12 12
6 Friseur 6 8 6 4 12 12
8 Bauschreiner 7 4 7 7 14 11
9 Maschinenschlosser 3 8 0 1 3 9
10 Buchhalter 10 5 1 4 11 9

Erstes Fazit

Auch in diesem Jahr beschäftigt das Thema Fachkräftemangel die ostbelgischen Unternehmen. Wie bereits in den vergangenen Jahren, bleiben auch 2019 zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. So konnten insgesamt 139 (Vorjahr: 131) betriebliche Ausbildungsplätze nicht mit einem geeigneten Kandidaten besetzt werden. Dieses Plus von 8 freien Lehrstellen macht deutlich, dass die ostbelgischen Unternehmen derzeit mit dem Phänomen des Fachkräftemangels kämpfen. Verstärkt wird dies zum einen durch die steigende Anzahl neu anerkannter Ausbildungsbetriebe und zum anderen durch die weiter sinkende Zahl unseres klassischen Zielpublikums (15- bis 19-Jährigen).

Das schlechte Image, der demografische Wandel und die Nähe zu Luxemburg sorgten zusammen dafür, dass 139 Ausbildungsstellen in diesem Jahr unbesetzt blieben. Durch die schulische Förderung der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik und Handwerk, der Gestaltung von modernen Lernorten in Form eines Campus für den Süden der DG, die Erleichterung des Zugangs zur Lehre von Menschen mit Migrationshintergrund, die Stärkung der Berufswahlvorbereitung, die Steigerung der allgemeinen Lebensqualität in Ostbelgien sowie die Schaffung von neuen Ausbildungsangeboten habe die Regierung einige Schwerpunkte für die nächsten Jahre in diesem Bereich festgelegt.