Marktstörungen in der Baumaterialbranche

Marktstörungen in der Baumaterialbranche

Massiver Anstieg der Baustoffpreise und Lieferengpässe

Feststellung

Eine Reihe von Produkten sind aktuell unterschiedlichen Marktturbulenzen ausgesetzt, auch auf internationaler Ebene. Baumaterialien, wie z. B. Stahl, Holz, Polyurethan-Wärmedämmung, sind davon nicht verschont geblieben und unterliegen starkem Druck, verursacht durch eine Vielzahl von spezifischen Faktoren, je nach Markt.

  • Polyurethan-Wärmedämmung: Die Covid-Krise führte zu verminderten Mengen an raffinierten Ölen, aus denen wiederum Produkte entstehen, die für die Herstellung von Polyurethan verwendet werden.
  • Stahl: Die weltweite Nachfrage ist deutlich höher als vorgesehen (hauptsächlich China).
  • Holz: Die Nachfrage nach Holz ist nicht nur in den USA und China, sondern auch in Großbritannien, Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz gestiegen, bedingt durch die Tatsache, dass sehr viele sich für eine Renovierung ihrer Holzhäuser entschieden haben oder ganz einfach in Immobilien investieren möchten.

Auswirkungen

Diese Störungen, die zu Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen führen, sind nicht mit den üblichen Risiken der Unternehmertätigkeiten zu vergleichen. Deshalb gerät die geplante Durchführung von bestimmten Baustellen unbeabsichtigt in Gefahr. Dies betrifft hauptsächlich Baustellen:

  • wo Materialien zum Einsatz kommen, für die die Preise stark angestiegen sind, und die einen hohen Anteil der Gesamtkosten aller Arbeiten darstellen und/oder
  • wo der geplante Durchführungstermin aufgrund von Lieferverzögerungen dieser Materialien gefährdet ist.

So berichtete mehr als jedes dritte befragte Unternehmen von einem Preisanstieg um mehr als 15 Prozent bei Holz, Stahl, Zement und Dämmstoffen. Außerdem erwartet jede fünfte Baufirma, dass diese Preise in Zukunft weiter anziehen werden.

Herausforderung

Unter diesen Umständen stehen die Unternehmer vor einer doppelten Herausforderung: die Auswirkungen auf aktuelle Baustellen im Rahmen halten und gleichzeitig attraktive Angebote für neue Baustellen anbieten.

Nützliche Tipps

Es liegt selbstverständlich an jedes Unternehmen, seine eigene Strategie zu entwickeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Um Sie zu unterstützen raten wir Ihnen, eventuell Revisionsklauseln in Ihren Verträgen einzubauen. Wenn die Modalitäten dieser Klauseln klar sind, braucht man keine neue Einigung zu finden. Dann ergibt sich der neue Preis aus der Anwendung der Formel. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die Berechnungsmodalitäten klar definiert sind und nicht von der einseitigen Auslegung des Unternehmers abhängig gemacht werden.

Aufruf zu mehr Solidarität

Wir bitten daher alle beteiligten Parteien – vom Hersteller über den Unternehmer bis hin zum Kunden – um solidarisches Handeln. Wir rufen alle Parteien auf, gemeinsam nach angemessenen Lösungen für Preiserhöhungen und Lieferengpässe zu suchen. In der Krise zahlen sich langfristige Vertrauensverhältnisse zu Kunden und gute Geschäftsbeziehungen zu Stammlieferanten auf jeden Fall aus!

Quellen:

Konföderation Baufach Verviers, Marktstörungen in der Baumaterialbranche – Welche Reaktionen seitens der Unternehmer sind angebracht? “Flash Info”

Zoom-Austausch zu Preisanstieg und Lieferengpässen bei Holz- und Baustoffen am 20. Mai 2021 mit Pascal Arimont, EU-Abgeordneter